Der Warnstreik hat Wirkung gezeigt. Die SRH hat sich nochmals bewegt und ein viertes Angebot vorgelegt. Doch es bleibt weit hinter den Erwartungen zurück, denn es bietet nur geringe Erhöhungen: für alle Beschäftigten 3% in 2019 und weitere 2,4% in 2020. Die Pflegekräfte sollen ca. 2% zusätzlich bekommen. Dagegen fordern die ver.di-Mitglieder eine Erhöhung in 2019 um 8 % für alle Beschäftigten, mindestens aber um 250 Euro. Hier findest Du unsere aktuelle Info.
von Hartmut Hatzfeld 7. März 2019
Liebe Kolleg*innen, die Tarifrunde der Länder ist zuende.
Dort gibt es – über drei Jahre – insgesamt 8%! Vereinfacht gesagt je 3,4% für 2019 und 2020, noch einmal 1,2 % für 2021!
Ich finde, das ist eine gute Vorlage!
Wir liegen mit unseren Gehältern noch weit hinter dem, was man für unsere Arbeit bei den Ländern verdient! Ich fange erst gar nicht damit an, wie groß der Abstand zu den Tarifen in Bund und Gemeinden ist – das würde nur alle zu Tränen rühren.
Auch das letzte Angebot des AG (3,0% in 2019 + 2,4% in 2020, ca. 2% zusätzlich für die Pflegekräfte) liegt bei näherer Betrachtung noch weit unter dem, was die Kolleg*innen der Länder sich erkämpft haben.
Ich finde jeglichen Tarifabschluss, der UNTER dem TVÖD Länder liegt, nicht akzeptabel! Wir sind angetreten, die Abstände zu den ver.di-Tarife kleiner werden zu lassen. Und das ist ohne Weiteres Möglich!
Lasst Euch nichts erzählen, das Geld ist da!!!
Die SRH Berufliche Reha hat in den letzten Jahren viele Gewinne erzielen können.
Die „SRH Berufliche Reha“? Nein, liebe Kolleg*innen, es waren WIR, die wir – nach den harten Sanierungseinschnitten – dieses Geld erwirtschaftet haben! Daher haben WIR auch einen Anspruch darauf.
Ich finde: Auch wenn die Gewinne inzwischen bei der Holding geparkt sind – um sie unserem Zugriff zu entziehen – es ist UNSER Geld!
Um klar zu stellen: Keinesfalls sollten sämtlich Gewinne in die Löhne fließen, das ist wirtschaftlich nicht sinnvoll.
Sinnvoll aber ist, wenn die – notwendigen – längerfristigen Investitionen (man denke nur an den Zustand einiger Immobilien) aus den längerfristigen Rücklagen und von der Holding finanziert werden. Dann könnte der letztjährige Gewinn (ca. 1,5 Mio – aber korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege…) ohne Weiteres in die Wertschätzung des wichtigsten Produktionsfaktors fließen: die Mitarbeiter*innen (dann wären wir auch in der Nähe dessen, was unsere 8%-Forderung bedeutet)!
Dabei hat auch die Holding eine Verantwortung:
Die Holding hat z.B. zu verantworten, dass die Kolleg*innen im Assessment seit Jahren unter dem desolaten Zustand einiger Immobilien – und damit unter unzumutbaren Arbeitsbedingungen – zu leiden haben. Die Holding war in 7 Jahren nicht in der Lage, bestimmte Immobilien in einen akzeptablen Zustand zu bringen – obwohl ihr die Notwendigkeit dazu bereits vor 7 Jahren klar war! Immerhin ist das Assessment damals bereits „nur übergangsweise“ in die Bonhoefferstraße 13 gezogen. Ich will gar nicht fragen, was die ganzen Sofortmaßnahmen nach den ganzen Wasserrohrbrüchen kosten (und wer sie bezahlt?!?).
Ich stelle aber fest, dass wir – selbst unter diesen Bedingungen – Gewinne erwirtschaftet haben!
Daher noch mal: ich finde, dieses Geld gehört uns! Nicht nur den Kolleg*innen im Assessment, sondern allen in der Beruflichen Reha! Wir haben alle dazu beigetragen.
Noch ein Punkt:
Die Ursache für die harte Sanierung lag nicht unbedingt bei der SRH. Es waren politische Entscheidungen, die zu einem Rückgang der beruflichen Reha geführt haben. Daher geht auch eine Forderung an die Politik: vergesst über den Abschluss beim öffentlichen Dienst nicht alle diejenigen, die – zwar formal indirekt, wie die SRH Berufliche Reha, aber dennoch – genau so wie der ÖD eine gesellschaftliche Aufgabe haben. In diesem Sinne bin ich auch gerne bereit, spätestens bei den nächsten Kostensatzverhandlungen die Geschäftsführung in den Verhandlungen zu unterstützen!
Kolleg*innen, ich vermute, es gibt noch einiges zu tun, bis wir die uns zustehende Wertschätzung bekommen.
Aber ohne dass wir uns dafür einsetzen, werden wir sie nicht bekommen!
von Helmut 5. März 2019
Bin bereit für mehr Geld zu streiken